"Eine unbekannte giftige Flüssigkeit läuft aus"
Ortsfeuerwehren Eschershausen und Stadtoldendorf üben den Ernstfall

"Das Thema „Gefahrgut“ ist ein (meistens) als abstrakt und unwahrscheinlich angesehenes Thema für die Feuerwehren im ländlichen Bereich.
Dennoch besteht auch für den Bereich der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf ein gewisses Gefährdungspotenzial durch gefährliche Stoffe und Güter aufgrund der angesiedelten Industrie, der B64 und der vorhandenen Streckenabschnitte der Deutschen Bahn.
Um für Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern gerüstet zu sein, wird seit dem Jahr 2012 an einem gemeinsamen Konzept der Feuerwehren in der Samtgemeinde gearbeitet und gefeilt.

In diesem Jahr wurde die gemeinsame Ausbildung und Arbeit der Ortsfeuerwehren Eschershausen und Stadtoldendorf intensiviert um dem gemeinsamen Konzept den letzten Feinschliff zu verpassen. Die benötigte Sonderausrüstung für eine Schadenslage mit gefährlichen Stoffen und Gütern ist innerhalb der Samtgemeinde nur an diese beiden Stützpunkten vorhanden.

Zur Vertiefung des Ausbildungsstandes und Optimierung der Zusammenarbeit zwischen den Ortswehren wurde im Rahmen einer Besprechung im April der Grundstein für die gemeinsame Ausbildung an vorerst 3 gemeinsamen Diensten im Mai 2015 gelegt. Während beim ersten Dienst das Material vorgestellt, das richtige An- und Entkleiden der Chemiekalienschutzanzüge, sowie der Aufbau einer Dekontaminationsstelle für Einsatzkräfte thematisiert wurden, lag beim zweiten Dienst bereits der Schwerpunkt auf einer gemeinsamen Einsatzübung. Ziel der Einsatzübung war zum einen die Koordination einer großen Anzahl von Einsatzkräften aus 2 Ortswehren und zum anderen die Erprobung der ausgearbeiteten Verfahren und Abläufe.

Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse wird das gemeinsame Konzept weiter optimiert. Den Abschluss der gemeinsamen Ausbildungsphase zu diesem komplexen Thema bildete eine Weiterbildung der beiden Besatzungen der Einsatzleitwagen. Diese müssen im Falle eines Einsatzes den gesamten Einsatz dokumentieren, koordinieren und anhand der durch die vorgehenden CSA-Trupps gesammelten Erkundungsergebnisse die entsprechenden Stoffinformationen herausfinden, um dem Einsatzleiter die notwendigen Informationen zur weiteren Einsatzplanung an die Hand geben zu können."

Im Falles eines Gefahrguteinsatzes im Landkreisgebiet (Samtegemeindegebiet) besteht mit der Ortsfeuerwehr Holzminden die Möglichkeit einen Gefahrgutzug nachzufordern. Dieser Verband kann zur weiteren Abarbeitung und Unterstützung der Ortsfeuerwehren vor Ort alarmiert werden. Um aber die ersten Maßnahmen an der Einsatzstelle durchführen zu können, bedarf es Personal und Ausrüstung, die durch die Samtgemeindefeuerwehr vorgehalten werden muss. Spezialgerät kann dann bei der Bergung von Gefahrstoffen oder Abdichtung von Leckagen genutzt werden. Somit ist diese anspruchsvolle Ausbildung wichtig um einen sichern Einsatz mit Gefahrstoffen bewältigen zu können.

Die Ortsfeuerwehren Eschershausen und Stadtoldendorf werden im Falle eines Einsatzes mit Gefahrtstoffen gemeinsam alarmiert und ergänzen sich an der Einsatzstelle.

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Datum: 11.05.2015
Bericht: Michael Krell , Michael MUndhenke
Fotos: Feuerwehr Stadtoldendorf

Freiwillige Feuerwehr Stadtoldendorf