20 Jahre atemschutzunfaelle.eu
Teilnehmer aus dem Landkreis bei Jubiläums- und Fortbildungsveranstaltung
in Osnabrück dabei

Ein Szenario was kein Feuerwehrangehöriger erleben möchte: Eine tödlich verunglückte Kameradin oder tödlich verunglückten Kameraden zu Grabe zu tragen!
Der Atemschutzeinsatz in der Feuerwehr gehört zu den gefährlichsten Tätigkeiten. Gehen die Kameraden doch in lebensfeindliche Umgebungen, um Menschen zu retten oder Brände zu löschen.

Wer sorgt aber innerhalb Deutschlands Feuerwehren dafür, dass sich Atemschutzgeräteträger und auch Führungskräfte stetig und zum bezogenen Fachthema Atemschutz fort- und weiterbilden können?

Neben diversen Ausbildungen auf Ortsebene, Kreisebene und an den Landesfeuerwehrschulen engagiert sich das Informationsportal atemschutzunfaelle.eu seit vielen Jahren für die Sicherheit im Atemschutzeinsatz.

20 Jahre ist es nun her, dass aufgrund einer Eigeninitiative von Björn Lüssenheide die Internetplattform www.atemschutzunfaelle.eu entstanden ist. Innerhalb dieser 20 Jahre entwickelte sich aus einer "Ein-Mann" Tätigkeit ein weit über 30 Personen umfassendes europäisches Netzwerk. Viele Feuerwehren nutzen die Internetseite, um sich zum Thema Atemschutz, Vermeidung von Atemschutzunfällen und Verbesserung der Sicherheit im Atemschutzeinsatz zu informieren oder Unfälle sowie Ausbildungsverbesserung zu melden.

Dieses Jubiläum sollte gebührend gewürdigt werden und was lag da näher eine Kongress zu veranstalten und diesen an der Geburtsstätte in Osnabrück durchzuführen.

Rund 400 Teilnehmer aus Deutschland, Polen, Österreich und zahlreichen anderen Ländern folgten der Einladung und erlebten einen spannenden und interessanten Tag. Auch elf Angehörige der Kreisfeuerwehr Holzminden, der Werkfeuerwehr Stiebel Eltron, der Ortsfeuerwehren Holzminden, Silberborn, Polle und Stadtoldendorf machten sich auf den Weg nach Osnabrück und mischten sich unter das internationale Publikum.

In zahlreichen Vorträgen zum Rückblick auf die Entwicklung von atemschutzunfaelle.eu, der Fehlerkultur im Atemschutzeinsatz, dem Einsatz eines Sicherheitsassistenten, Einsatz des Sicherheitstrupps, Hinweise zur richtigen Ausrüstung im Atemschutzeinsatz sowie deren richtige Taktik konnten sich die Teilnehmer ein aktuelles Bild im Bereich Atemschutz machen und durch zahlreiche anschauliche Beispiele Handlungsweisen und Nachdenkliches mit nach Hause nehmen. Es wurde wieder einmal klar herausgestellt, dass der Atemschutzeinsatz nichts für Schwache und schlecht ausgebildete Feuerwehrangehörige ist. Ein vortragender Redner stellte in treffender Weise fest: "Wem die Herangehensweise nicht passe und  die Angehörigen zu schwach sind, können /müssen Sie gehen. Feuerwehr ist zum Feuer ausmachen da und das ist anstrengend!"

In einem weiteren Vortrag wurde den Teilnehmern die Struktur und Ausbildung der Feuerwehren in Polen dargestellt. Beeindruckend war die schnelle Umsetzung von in Deutschland lange diskutierten Handlungsweisen. Scheint in Polen schneller zu funktionieren.

Neben den Vorträgen wurde in den zahlreichen Pausen die Möglichkeit geboten sich mit Speisen und Getränken zu stärken. Ebenso konnte in einer begleitenden Fachausstellung zahlreiche Händler, Ausrüster und Dienstleister besucht werden. Bei zahlreichen Fachgesprächen wechselten Adressen und die ein oder anderen Geschenke und Give aways ihren Besitzer.

Rundum war der fünfte Kongress von atemschutzunfaelle.eu wieder ein voller Erfolg und die anwesenden Teilnehmer nehmen zahlreiche Eindrücke und Nachdenkliches mit in ihre Wehren.

Zu Verbesserung der Sicherheit im Atemschutzeinsatz.

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Datum: 19.03.2016
Bericht: Michael Mundhenke
Fotos: Mundhenke, Krell

Freiwillige Feuerwehr Stadtoldendorf