Als Feuerwehrautos noch grün waren - 240 Jahre gelebte Feuerwehr werden geehrt
Zweimal 50 und sogar zweimal stolze 70 Jahre Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr, das schaffen wahrlich nicht viele. Doch genau zu diesen besonderen Ehrungen kamen jetzt die Kameraden aus der Altersabteilung der Stadtoldendorfer Feuerwehr zusammen, um vier langjährigen Mitgliedern zu gratulieren. Diese kennen die Feuerwehr noch, als dessen Fahrzeuge noch grün waren. So konnten durch die anwesenden Honoratioren der Feuerwehr die Kameraden Gerhard Hanke und Winfried Kampioni für 50-jährige Mitgliedschaft und die Kameraden Kurt Rohrmann und Rudolf Meier sogar für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden. Mit Urkunde und Ehrennadel wurde ihre langjährige Mitgliedschaft besonders hervorgehoben. Alle sind bereits Ehrenmitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Stadtoldendorf und kennen die Ortswehr noch aus völlig anderen Zeiten.
Von der Feuerschutzpolizei zurück zur Freiwilligen Feuerwehr Ab 1940 gebaute Feuerwehrfahrzeuge waren im Tannengrün der Polizei lackiert und gehörten der damaligen Feuerschutzpolizei. Dies war von 1938 bis 1945 die offizielle Bezeichnung für die Feuerwehr, als ein der Polizei untergeordnetes staatliches Organ des Deutschen Reiches. Die Freiwilligen Feuerwehren verloren damals ihren Status als Vereine und Verbände und wurden Hilfspolizeitrupp, wenn sie nicht ohnehin schon eine Einrichtung der Gemeinde waren. Als dann nach dem Krieg im Jahr 1946 die Kameraden Kurt Rohrmann und Rudolf Meier in die Feuerwehr eintraten, waren die Spuren des Zweiten Weltkrieges noch vielerorts sichtbar. Eine kleine Schar an Männern fand sich seinerzeit zusammen, um mit einfachen Mitteln das Feuerlöschwesen in Stadtoldendorf aufrecht zu erhalten und wieder neu mit Leben zu erfüllen.
Mit gestohlenen Uniformen ging es weiter Anfangs war man zunächst unrechtmäßig in den Besitz von Uniformen der hiesigen Besatzungsmächte gelangt, die man schließlich in der Weberei Kübler zu Feuerwehruniformen umnähen ließ. In einer völlig anderen Zeit waren es unter anderem die jetzt geehrten Kameraden, die die Feuerwehr in Stadtoldendorf gestalteten. Der Regierungsbrandmeister Wolfgang Brandt, ebenfalls langjähriges Mitglied der Stadtoldendorfer Feuerwehr, kennt die Geehrten noch aus seiner eigenen Jugendfeuerwehrzeit. In seiner Laudation im Rahmen der Ehrung lässt er die vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und stellt fest: „Ihr habt den Wandel der Feuerwehr mitgetragen und sie hier in Stadtoldendorf mit aufgebaut“, so Brandt. Von der Handruckspritze bis zu modernster Technik haben die vier Geehrten einen großen Wandel miterlebt. 1966 traten Winfried Kampioni und Gerhard Hanke in die Freiwillige Feuerwehr ein und blieben ihr ebenfalls bis heute treu. 240 Jahre gelebte Feuerwehr So können die Kameraden Kurt Rohrmann, Rudolf Meier, Winfried Kampioni und Gerhard Hanke mit ihren insgesamt 240 Jahren Mitgliedschaft nun nicht nur auf viele Jahre gelebte Feuerwehr zurückblicken, sondern auch einen großen Erfahrungsschatz vorweisen, den sie regelmäßig an die jüngeren Kameraden weitergeben. Denn wenn sich die Altersabteilung einmal im Monat zu ihrem regulären Dienstabend trifft, findet immer auch ein enger Austausch mit der aktiven Einsatzabteilung statt. Um den Anschluss beider Seiten nicht zu verlieren – denn einmal Feuerwehr, immer Feuerwehr.
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Datum: | 12.06.2016 |
Bericht: | Sebastian Rustenbach |
Fotos: | Sebastian Rustenbach |