"Großbrand in einem Ort im Landkreis Holzminden. Einsatz für den Einsatzleitwagen 2 zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort! Die Stadtoldendorfer Kameradinnen und Kameraden rücken alarmmäßig aus!" Eine Alarmierung, die nun der Vergangenheit angehört.

Nach 37 Jahren endet für die Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf die Besetzung des Einsatzleitwagen 2 des Landkreises. 37 Jahre in Stadtoldendorf stationiert und bei dem ein oder anderen Großschadensereignis mit dabei.

Eigentlich begann der Einsatz eines Einsatzleitwagen oder damals besser "Funkkommandowagen 1974. Damals wurde ein VW Bus T2 selbst ausgebaut. Dazu gehörten damals 2 Funkgeräte (FuG 7b) mit Relaisstellenzusatz und Tonbanddokumentation. Weiterhin waren Handsprechfunkgeräte an Bord. Zusätzliches Material wurde in einem Anhänger mitgeführt. Dazu gehörten ein Antennenmast mit Stativ, Stromgenerator, Beleuchtung und ein Zelt mit dazugehöriger Sitzgarnitur. Besatzung damals Zwei Personen.

1980 kam dann das zweite Fahrzeug als Nachfolger und im Rahmen des Katastrophenschutzes in den Landkreis Holzminden. Hierbei handelte es sich um einen Kommandowagen, nach der niedersächsischen Richtlinie. Auf Betreiben und Engagement der Ortsfeuerwehr Stadtoldendorf wurde das Fahrzeug damals in Stadtoldendorf stationiert. Zahlreiche Kameraden hatten die entsprechende Ausbildung zur Bedienung des Fahrzeuges bereits mitgebracht oder wurden anschließend entsprechend ausgebildet.

Das erste Fahrzeug war noch auf einem Busfahrgestell aufgebaut und mit der Fahrerlaubnisklasse 3 (bis 7,49 to) zu fahren. Die Bedienung und Fahreigenschaften erwiesen sich (fast) immer als zuverlässig und so manche Einsatzfahrt zu  Realeinsätzen oder zu Übungen wurde damit absolviert. Regelmäßig nahm man mit der Gruppe an den Ausbildungen der Kreisfeuerwehrbereitschaft teil. Ebenso wurde bei so manchen Funkausfall die Funktion der Ersatzleitstelle übernommen. Dazu wurde das Fahrzeug auf den Hof der Feuerwehr in Stadtoldendorf gestellt und im geplanten Schichtbetrieb betrieben, bis die Funktion über die damalige Rettungsleitstelle Holzminden und in späterer Folge auch bei der Kooperativen Rettungsleitstelle Hameln wieder wahrgenommen werden konnte.

Im Jahr 2010 wurde es dann Zeit zur Erneuerung und Anpassung der vorhandenen Technik. Ein neuer Einsatzleitwagen 2 fand seinen Weg nach Stadtoldendorf. 12to Fahrgestell, drei Personen Besatzung und nur noch mit der Klasse C zu fahren. Und wenn man ehrlich sein darf: Die Freude bei den Angehörigen der Ortsfeuerwehr war, auch aufgrund der Größe des Fahrzeuges, nicht gerade berauschend, als das Fahrzeug an einem montaglichen Dienstabend im Feuerwehrhaus abgestellt wurde.

Nach und nach kamen zu dem Stadtoldendorfer Bedienpersonal weitere Kameradinnen und Kameraden aus anderen Ortswehren des Landkreises und nahmen Funktionen als Funker, Fahrer und Stabsabteilungsleiter/-leiterin wahr. Ebenso wurde aus der sog. Funkgruppe, welche bis dato die Bedienmannschaft stellte, die sog. Führungsunterstützungsgruppe (FÜG). Nach und nach zogen sich aber auch die Kameraden der Ortswehr aus der Aufgabe zurück. Letztlich waren noch vier Angehörige der Ortswehr in der Gruppe, welche das Fahrzeug im Einsatzfall an die Einsatzstelle fuhren und weitere Funktionen übernahmen.

Mit dem Bau einer neuen Fahrzeughalle und damit Erweiterung der Unterstellmöglichkeiten auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale kam das Fahrzeug im Juni nun nach Holzminden.

Das Fahrzeug wird auch in Zukunft weiterhin durch das Bedienpersonal der Führungsunterstützungsgruppe besetzt werden. Auch Stadtoldendorfer Angehörige werden mit dabei sein. Bei einer Alarmierung wird nun nah wohnendes Personal der FÜG zur FTZ fahren und von dort aus in den Landkreis zu den Einsatzorten fahren. Durch diesen Wechsel besteht ein verbessertes Ausrücken des Fahrzeuges. Zahlreiche Kameradinnen und Kameraden der FÜG arbeiten zudem tagsüber in Holzminden und können so eine effektivere Einsatzzeit erreichen.

Zahlreiche Anekdoten sind mit dem alten Kommandowagen und Einsatzleitwagen 2 in der Erinnerung zusammen gekommen. Ausbildungen, Einsatzfahrten, kleine und große Missgeschicke und die gemeinsame Zeit und Eindrücke mit der Arbeit an den Fahrzeugen. Ein Teil der Stadtoldendorfer Feuerwehrgeschichte.

Der freigewordene Stellplatz wird nun mit dem Löschgruppenfahrzeug 16 TS belegt. Ebenfalls ein Fahrzeug, welches die Ortsfeuerwehr für den Landkreis besetzt. Damit besteht in der vorherigen kleineren Halle nun die Möglichkeit eine größere Umbaumaßnahme und Aktualisierung der Unterkunftssituation nach heutigem Standard durchzuführen.